Spendenaufrufe

1) Hardware für Belgrad

Ein Projekt des Augsburger Flüchtlingsrates gemeinsam mit Tür an Tür e.V. und dem Diakonischen Werk Augsburg e.V.




2) Spendenaufruf für Frau Sevdija E. – Rückholung von Frau E.

Vor inzwischen drei Wochen wurde Frau Sevdija E., eine Romni aus dem Kosovo, von den Behörden nach Belgrad, Republik Serbien, abgeschoben. Unerwartet wurde die 67-jährige Großmutter von vier in Augsburg lebenden Enkeln von Ihrer Familie getrennt, in Belgrad sich selbst und isoliert von der eigenen Familie dem sozialen Tod überlassen.



Derzeitige Situation

Ihre derzeitige Lebenssituation ist höchst prekär. Sie besitzt keine Meldeadresse und lebt in einem Wellblechverschlag an einem Ort für obdachlose Roma in Belgrad. Die hygienischen Zustände sind verheerend. Der Familie Nahestehende berichten, dass es dort verboten ist, Fotos zu machen.
Strom und fließendes Wasser kann nur erhalten, wer in der Lage ist, 150 Euro im Monat zu zahlen. Das ist Frau E. nicht ohne Unterstützung möglich, weil ihr aufgrund der fehlenden Meldeadresse keine Sozialleistungen zustehen, sie als 67-jährige und schwerkranke Frau keine Verdienstmöglichkeiten besitzt und zudem keine Familienmitglieder vor Ort mehr leben.
Aus der fehlenden Meldeadresse ergeben sich weitere dramatische Folgen. Frau E. hat keine Krankenversicherung und muss deshalb die Kosten für Arzt und Medikamente selbst aufbringen, was bei einer körperlich wie psychisch schwer angeschlagenen älteren Dame, die regelmäßig Medikamente nehmen muss, immense Kosten nach sich zieht. Faktisch heißt das, dass sie notwendige Behandlungen nicht erhält. Spontan wurden Medikamente gesammelt und vom Diakonischen Werk vermittelt, damit in den ersten Wochen die Tagesmedikation zur Verfügung steht.
Zwei Söhne von Frau E., beide mit Aufenthaltsrecht in Deutschland, verbringen derzeit viel Zeit in Belgrad, um ihre Mutter zu unterstützen und versuchen, die gröbsten Mängel irgendwie auszugleichen. Diese Ausnahmesituation bedeutet auch für die Söhne und ihre Familien eine enorme zeitliche und finanzielle Belastung.

Dringend notwendige Hilfe
Wichtigstes Ziel für die nächsten Wochen ist eine soziale und finanzielle Stabilisierung. Der erste Schritt wäre die Anmietung einer regulären Wohnung. Darüber hinaus benötigt Frau E. finanzielle Hilfe für Medikamente und das tägliche Überleben.
Wir unterstützen daher mit diesem Aufruf das Diakonische Werk Augsburg, das ein Spendenkonto für Frau E. eingerichtet hat.

Diakonisches Werk Augsburg e.V.
Kennwort: Sevdija E.
Stadtsparkasse Augsburg
IBAN: DE95720500000000004200
BIC: AUGSDE77XXX

Was jetzt?

Menschen fliehen nicht ohne Grund und setzen sich auch nicht grundlos der Unsicherheit eines prekären Aufenthalts in Deutschland aus. Frau E. wurde als Romni im Kosovo verfolgt und floh deshalb voller Hoffnung mit ihrer Familie nach Deutschland.
Sevdija E.s Geschichte zeigt jetzt aber auch, welch gravierende Auswirkungen das Ineinandergreifen von rechtlichen Verschärfungen, beschönigten Berichten über die Verfolgungssituation im Abschiebezielland und gemäß eines politischen Auftrags arbeitenden Ausländerbehörden, die Abschiebezahlen liefern müssen, auf das Leben von Menschen hat. Familien werden auseinandergerissen und Lebensentwürfte zerstört.

Sevdija E. lebte sechs Jahre in Deutschland, ihre Familie lebt in Mitteleuropa und ein großer Teil davon in Augsburg. Sie ist als Seniorin hilfe- und als verfolgte Romni schutzbedürftig. Es fehlt an politischem Willen und  behördlichen Instrumenten wenigstens solche Härtefalle nach humanitären Maßstäben zu lösen.

Frau E.s Lebensader ist die Familie. Diese jedoch lebt in Deutschland. Die einzige menschliche Lösung für diese behördliche Härte wäre eine Rückholung von Frau. E. nach Augsburg!